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AutorenbildAnke Bumann

Migräne & Kopfschmerz

Plötzliche Kopfschmerzen. Schwindel & Übelkeit. Flimmern vor den Augen.


Der Wunsch nach einem dunklen Raum, nach Stille und einer kühlenden Kompresse auf der Stirn. Diesen Gedanken kennen Migränepatienten nur zu gut.

Migräne kann sehr vielfältige Ursachen haben und oft gestaltet es sich als schwierig, diese durch eine exakte Diagnose oder Bildgebung festzustellen. Ob man beispielsweise unter einem Spannungskopfschmerz oder unter Migräne leidet, wird deshalb oft ausgehend von Lebensumständen sowie den Begleitsymptomen, die mit den Schmerzen einhergehen, beurteilt. Ebenso fließen Charakter und Ausbreitungsmuster der Schmerzen mit in die Diagnosestellung ein.

Zumeist handelt es sich um primäre Kopfschmerzen, sprich, Kopfschmerzen als eigenständige Erkrankung. Sind Kopfschmerzen Symptom einer anderen Erkrankung, wie z.B. einem grippalen Infekt, spricht man von sekundären Kopfschmerzen. Im heutigen Beitrag stehen die primären Kopfschmerzen, v.a. die Migräne, im Vordergrund. Wiederkehrende Kopfschmerzen sollten jedoch zusätzlich ärztlich untersucht und abgeklärt werden.


Symptome

Falls Sie unter Kopfschmerzen leiden, und nicht so recht wissen, ob es vielleicht ein Spannungs- oder Migräneschmerz ist, haben wir hier die markantesten Symptome für Sie gelistet.

Typisch für Migräne sind wiederkehrende Anfälle, meist nur in einer Kopfseite, die sich besonders bei körperlicher Aktivität stechend oder pochend äußern. Migränepatienten sind dadurch oft im Alltag eingeschränkt und leiden episodisch, teils mehrfach im Monat, unter Kopfschmerzen. Neben Begleitsymptomen wie Übelkeit und einer erhöhten Sensibilität für Licht, Lärm und Gerüche kann eine Migräne auch von einer Aura angekündigt und begleitet werden: Hier kommt es zu einem „Flimmern“ vor den Augen, Gefühls- oder auch Sprachstörungen die auftreten, bevor der Kopfschmerz beginnt und für den Patienten oftmals das Signal dafür sind, dass eine Migräneattacke auftreten wird.

Bei Spannungskopfschmerzen ist hingegen oft der gesamte Kopf betroffen und der Schmerz mehr von dumpfem Charakter. Hier vermutet man zumeist Verspannungen der Nackenmuskulatur sowie anhaltende (psychosoziale) Stresszustände als Trigger. Dementsprechend lässt der Schmerz bei vielen Patienten an der frischen Luft, mit Erholung, Entspannung und körperlicher Bewegung nach.


Mögliche Ursachen

… woher weiß man nun, welche Begleitumstände oder Situationen eventuell für die Kopfschmerzen verantwortlich sind?

Eine wichtige Rolle spielt in jedem Fall der persönliche Alltag und das individuelle Verhalten und Empfinden: Wie bereits angesprochen, können psychosozialer Stress und Erschöpfung Kopfschmerzen auslösen. Aber auch ein unregelmäßiger Schlafrhythmus sowie eine erhöhte Aktivität des Sympathikus (aktivierender Anteils des vegetativen Nervensystems; „Fight or Flight-Modus“) sind potenzielle Trigger. Ernährung, Medikamente sowie Alkohol- und Tabakkonsum gelten ebenfalls als Umstände, welche die Anfälligkeit für Migräne und Kopfschmerz erhöhen können.


Tipp: Sollten Sie unter wiederkehrenden Kopfschmerzen leiden, empfiehlt es sich, einen „Kopfschmerz-Kalender“ zu führen. In diesen können Sie die Tage, an welchen Sie Schmerzen haben, sowie Begleitsymptome, aber auch besondere Situationen oder Begleitumstände vermerken (Beispiel: 21.05.2021, stechender Kopfschmerz rechts ganztägig in Intervallen, Übelkeit; wenig Schlaf, viel psychischer Stress und anstrengende Autofahrten).


Bei einigen Patienten mit einer Migräneproblematik kann die Ursache jedoch auch auf orthopädische Beschwerden zurückgehen, wenn beispielsweise knöcherne Fehlstellungen, Blockaden oder muskuläre Spannungen und Dysbalancen bestehen.

Auch Traumata und Krafteinwirkungen auf den Kopf in der Kindheit, beispielsweise die Geburt mit einer Saugglocke oder der Sturz vom Wickeltisch, können chronische Kopfschmerzen verursachen, welche den Patienten ein Leben lang begleiten können, wenn sie nicht behandelt werden. Im Kontext von Stürzen können aber auch Ereignisse in Jugend- und Erwachsenenalter Kopfschmerzen verursachen: Ein schmerzhafter Sturz auf das Steißbein, wie beispielsweise beim Ausrutschen auf Glatteis oder einem Sturz beim Skifahren, können zu Dysbalancen im craniosacralen System und in Folge zu Kopfschmerz und Migräne führen. Immer wieder sind unsere Patienten überrascht, dass Ereignisse an symptomfernen Körperregionen für bestimmte Beschwerden ursächlich sein können.

Aufgrund der räumlichen Nähe zum Kopf sind auch Problematiken in den Bereichen Auge, Hals, Nase und Ohr potenzielle Ansatzpunkte, um Ursachen für Kopfschmerzen zu finden. Ein entzündeter Sehnerv, oder die Verkrampfung der Sehmuskulatur bei einer unbehandelten Fehlsichtigkeit können für Migräne verantwortlich sein. Wer schon einmal eine Nasen-Nebenhöhlen- oder Stirnhöhlenentzündung hatte, kennt vielleicht den Kopfschmerz, den solche Entzündungen je nach Krankheitsverlauf verursachen können.

Im Kinder- und Jugendlichenalter kann auch die kieferorthopädische Behandlung mit Kopfschmerzen einhergehen. Die gewollten Veränderungen am Gebiss, durch beispielsweise eine feste Zahnspange, verursachen häufig Begleitschmerzen im Kopfbereich, welche mit einer osteopathischen Behandlung aufgefangen und gemildert werden können. Bei jungen Mädchen und Frauen ist Migräne zudem ein häufiges Symptom bei der Monatsregel: Gerade beim Einsetzen der Periode muss sich der Körper zunächst auf die Hormonveränderungen einstellen und Migräneanfälle sowie Unterleibkrämpfe und Rückenschmerzen können auftreten.


Termin beim Osteopathen

Gleichzeitig ergibt sich durch die Ursachenvielfalt von Migräne und Spannungskopfschmerz auch eine große Bandbreite an Therapiemöglichkeiten, da man, um Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen, an verschiedenen „Stellschrauben“ drehen kann.

Zunächst gilt es für den Therapeuten, in einem ersten Gespräch mit dem Patienten bisherige Erkrankungen, Traumata oder Beschwerden zu besprechen, um einen möglichst differenzierten Überblick zu erhalten und dann in diesem Bereich mit der Therapie ansetzen zu können. Bringen Sie zum Termin gerne alle Informationen mit, die Sie bisher zu Ihrem Anliegen haben. Das angesprochene "Kopfschmerz-Tagebuch" oder auch Notizen, Arztbriefe oder persönliche Überlegungen können helfen, die Ursache zügiger zu finden, zu therapieren und Ihnen helfen zu können.


Herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihr Interesse an unserem Artikel!

Sind für Sie Fragen offen geblieben? Schreiben Sie uns gerne eine Mail oder rufen Sie uns an - wir sind gerne für Sie da und beraten Sie bei Ihrem Anliegen!

Bleiben Sie gesund und eine gute Zeit!


 

Copyright/Disclaimer: Dieser Artikel wurde mit größter Sorgfalt erstellt. Dieser Artikel ist geistiges Eigentum von manu sensu - Praxis für Osteopathie und zum privaten Gebrauch für unsere Patientinnen und Patienten gedacht. Eine Vervielfältigung und Verwendung des Inhaltes für kommerzielle Zwecke ist untersagt und nur in Rücksprache mit manu sensu möglich. Des Weiteren handelt es sich bei diesem Blog um eine Übersicht ohne Anspruch auf absolute Vollständigkeit und eine Garantie der Aktualität, vielmehr soll der Artikel informieren und Hilfestellung geben. Bei den oben genannten Krankheitsbildern und Symptomen handelt es sich nicht um Heilversprechen. Mit diesen Beispielen möchten wir Ihnen lediglich einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der osteopathischen Behandlung geben. Im Einzelfall kann eine osteopathische Behandlung nicht angezeigt sein, die Einbindung der Rücksprache mit Fachärzten ist an dieser Stelle unerlässlich und wird von uns empfohlen. Dies bespricht Herr Fürst sehr gerne mit Ihnen beim Termin.


Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im vorliegenden Artikel teilweise die männliche oder neutrale Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen eingesetzt. Dies gilt ausschließlich der Optimierung des Leseflusses und der sprachlichen Verständlichkeit, und ist explizit nicht als Benachteiligung des weiblichen Geschlechts zu verstehen.


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